Psychotherapie bezieht sich auf den ganzen Menschen mit seinem Fühlen, Denken, Verhalten und seinem körperlichen Erleben/Befinden. Diese verschiedenen Aspekte sind mögliche Ansatzpunkte für Veränderung und beeinflussen sich wechselseitig.
Psychotherapie als Kassenleistung kann bei Vorliegen einer „seelischen Krankheit“ in Anspruch genommen werden.
Nach den Psychotherapierichtlinien handelt es sich dabei um „krankhafte Störung(en) der Wahrnehmung, der Erlebnisverarbeitung, der sozialen Beziehungen und der Körperfunktionen“, die nicht mehr oder nur zum Teil willentlich steuerbar sind.
Das Krankheitsgeschehen wird einerseits bestimmt durch die Lerngeschichte, d.h. durch die Erfahrungen der Patientin (bzw. des Patienten), die sie auf ihre Weise verarbeitet hat, und die ihr Selbstbild, ihr Weltbild und ihre jeweiligen Überlebensstrategien prägen.
Andererseits sind gegenwärtig wirksame Faktoren (Krisen, Konflikte) zu berücksichtigen, die die Problematik ursächlich bedingen bzw. aufrechterhalten.
Patienten kommen mit einem oft erheblichen Leidensdruck und dem Wunsch nach Veränderung in die Psychotherapie. Ich sehe mich als Begleiter des Patienten, der
- mit ihm versucht, seine Schwierigkeiten vor dem Hintergrund ihrer Entstehungsgeschichte besser zu verstehen und einzuordnen,
- dem Patienten hilft, seine Ziele und Werte (klarer als bisher) herauszufinden,
- ihm Informationen an die Hand gibt und mit ihm konkrete Strategien erarbeitet, um besser mit Problemen zurecht zu kommen und unangenehme Symptome zu bewältigen,
- ihn bei der Entwicklung von Fähigkeiten zur befriedigenden Gestaltung von Beziehungen unterstützt,
- darauf achtet, dass die mit der Störung verbundenen Gefühle auch während der jeweiligen Sitzungen erlebt und bearbeitet werden können,
- die Stärken, Fähigkeiten, positiven Aspekte des Patienten würdigt und ihn dabei unterstützt, diese für sich zu nutzen.
Verhaltenstherapie legt Wert auf Transparenz, was die Therapieziele und Vorgehensweisen betrifft. Wichtig ist die Bereitschaft, neue Denk- und Verhaltensweisen auszuprobieren.
Da Psychotherapie per Definition eine zeitlich begrenzte Phase der Unterstützung und Zusammenarbeit ist, ist es mein generelles Therapieziel, Patienten Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, sodass sie im günstigen Fall nach der Therapie gleichsam ihr „eigener Therapeut“ sein können.